Sonntag, 17. August 2014

Kurzgeschichte #2 - Time runs out

©Salgado, "ghost" / www.piqs.de / some rights reserved.
Schreie. Weinen. Es lief jemand direkt an mir vorbei. Ich öffnete meine Augen. Sofort musste ich sie wieder schließen. Durch den Rauch des Feuers verursacht, lief mir eine Träne die Wange hinunter. Als sie meinen Mund erreichte, nahm ich den Geschmack von Schweiß, Ruß und Blut war. Ich fasste mir an die Schläfe. Ein Stich jagte durch meinen Kopf. Erneut öffnete ich die Augen und wehrte mich gegen den Reflex sie wieder zu schließen. Erfolgreich. Langsam konnte ich Umrisse durch den schwarzen Rauch erkennen. Ich sah mich um. An den Treppen hatte sich eine Menschentraube gebildet. Sie wollten hier raus. Panik trieb sie. Rücksichtslos wurden Kinder zur Seite gestoßen. Ich setzte mich auf. Meine Kopf pochte. Etwas warmes tropfte auf meine Hand. Blut. Ich spürte das Adrenalin, das durch meinen Körper strömte. Ich versuchte aufzustehen. Langsam zog ich mich an der Säule hoch. Das Pochen an meiner Schläfe wurde jetzt durch das Adrenalin und die Aufregung überdeckt. Trotzdem war ich äußerlich ganz ruhig.  Ich war daran gewöhnt, mit solchen Situationen umzugehen. Jetzt, da die Benommenheit nachließ, wusste ich wieder was ich zu tun hatte. Schnell lies ich meinen Blick umherschweifen. Ich musste wissen wie spät es ist. Endlich. Eine Uhr. Auch wenn es mir vorkam wie eine Ewigkeit seitdem die Bombe explodiert war, musste ich feststellen, dass ich nur für wenige Sekunden ohnmächtig gewesen bin. Die Mistkerle waren noch hier. Mittlerweile hatte sich der Stau an der Treppe gelöst und die U-Bahn Station leerte sich. "Scheiße" Meine einzige Chance war die explodierte Bahn. Irgendjemand musste die Beweise verschwinden lassen. Ich rannte darauf zu. Der immer dichter werdene Rauch versperrte mir die Sicht. Ich hustet. Es fiel mir immer schwerer weiterzuaufen, da die Luft zum atmen durch den Rauch immer weniger wurde. Schnell zog ich mein Hemd aus und presste es auf Mund und Nase. Ich wurde aprubt abgebremst, als ich gegen etwas knallte. Die U-Bahn. Schritt für Schritt taste ich nach einer Tür. Es bildeten sich Schweißperlen auf meiner Stirn. Es war jetzt schon unerträglich heiß. Der Gestank von brennendem Kunststoff hob sich nun deutlich von der Umgebung ab. Ich hatte die Tür erreicht. Plötzlich hörte ich einen Schrei hinter mir. Blitzschnell drehte ich mich um. Doch zu spät. Arme schlagen sich um meinen Oberkörper. Keine Chance zu entkommen. Im nächsten Moment wurde ich durch den enormen Schwung und das große Gewicht des Angreifers von den Füßen gerissen. Zusammen mit ihm krachte ich auf den Boden der U-Bahn. Der Aufprall war heftig. "Verdammt". Intuitiv zog ich meinen Colt aus der Halterung. Ich richtete ihn auf meinen Gegner. Er lag etwa eine armlänge von mir entfernt da. Stille. Dann ein Husten. Ich entsicherte mit einem Klick die Waffe.

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